SAFEINTUNNELS, ein von der Europäischen Kommission im Rahmen des Erasmus+-Programms finanziertes Projekt, hatte am 26. und 27. September 2019 sein erstes transnationales Projekttreffen in Telfs, Österreich.
Das Projekt SAFEINTUNNELS ist Teil der so genannten Leitaktion 2 im Rahmen von Erasmus+. Die strategische Partnerschaft besteht aus vier Projektpartnern – der Landesfeuerwehrschule Tirol (Österreich), den Bildungsberatern BenPrin (Deutschland), den Berufsfeuerwehrleuten der Stadt Reutlingen (Deutschland) und der Berufsfeuerwehr von Rogaland Brann OG Redning IKS. Das österreichisch-italienische Leuchtturmprojekt Galleria di Base del Brennero (BBT) und das norwegische Safety Tunnel Cluster unterstützen das Projekt als assoziierter Partner. SAFEINTUNNELS zielt darauf ab, in den nächsten drei Jahren Berufsbildungsmodule für Feuerwehrleute, Einsatzleiter und Ausbilder zum Thema Sicherheit in Straßen- und Eisenbahntunneln zu entwickeln sowie eine europäische Politikempfehlung zu formulieren.
Warum konzentrierte sich das Projekt auf Straßen- und Eisenbahntunnel? Ein Tunnel ist eines der komplexesten Gebäude in Bau und Instandhaltung. Im Allgemeinen werden sie verwendet, um den Transit zu erleichtern und die Reisezeiten zu verkürzen. Es gibt jedoch keine gemeinsamen Bildungskonzepte oder gar Normen zwischen den europäischen Mitgliedsstaaten, um Feuerwehrleute und/oder technische Hilfsorganisationen zu diesem
Thema auszubilden. Der professionelle Austausch sollte obligatorisch sein, aber er ist sparsam und unstrukturiert. SAFEINTUNNELS zielt darauf ab, eine Wissens- und Handlungslücke für Feuerwehrleute und Opfer zu schließen, indem es die europäische Konzeptualisierung bei der Brandbekämpfung zu diesem speziellen Thema verbessert, um das gegenseitige Vertrauen, den Austausch und die Anerkennung zwischen den europäischen Feuerwehrleuten und ihren Institutionen zu stärken. Sie wird die Mobilität der Feuerwehrleute unterstützen, europäische Übergänge zwischen verschiedenen Ebenen und Arten der allgemeinen und beruflichen Bildung erleichtern und die europäische Zusammenarbeit bei der beruflichen Bildung von Feuerwehrleuten auf eine unerreichte vergleichbare und transparente Grundlage stellen. “Der Hauptzweck von SAFEINTUNNELS ist es, Personen das Leben zu retten. Wir werden das erste gemeinsame Trainingskonzept erarbeiten, das europaweit einsetzbar ist”, betonte HBI Ing. HBI. Gerhard Schöpf, Leiter der Berufsausbildung an der Landesfeuerwehrschule Tirol.
“Das von SAFEINTUNNELS entwickelte europäische Konzept sollte in bestehende Unterrichtskonzepte einfach zu implementieren sein”, sagt Dipl. Ing. Adrian Röhrle, stellvertretender Leiter der Berufsfeuerwehr der Stadt Reutlingen.
Mag. Ida Karner, Referentin für Berufsausbildung bei der Nationalagentur in Österreich, formulierte klare Erwartungen an die Partner für die nächsten drei Jahre: “SAFEINTUINNELS soll die Feuerwehrleute so realistisch wie möglich auf ihre schwierigen Einsätze in Straßen- und Eisenbahntunneln vorbereiten.”
M.A. Helen Roth, CEO des norwegischen Safety Tunnel Clusters, sieht das Gesamtbild: “Das norwegische Tunnelsicherheitscluster will zu sichereren Tunneln und weniger Unfällen beitragen. Die Reise von Tromsø nach Rom sollte entspannt und sicher sein. Deshalb ist dieses Projekt für Verkehrsteilnehmer, Feuerwehrleute und Behörden, die sich mit Rettungsthemen befassen, so wichtig.”
Mag. Erwin Reichel, Koordinator für Sicherheit bei BBT, wirft sogar einen Blick in die Zukunft nach SAFEINTUNNELS: “In 10 Jahren werden Europäer in 2,5 Stunden zwischen München und Bozen reisen. Dieses europäische Trainingskonzept für Feuerwehrleute wird die Alarmverfügbarkeit rund um unseren Tunnel verbessern.”
In den nächsten drei Jahren werden die Trainingsmodule von den vier Projektpartnern entwickelt und in der Praxis auf ihre Eignung getestet und in die Sprachen Englisch, Deutsch, Italienisch und Norwegisch übersetzt. Dies wird in den teilnehmenden Ländern geschehen.