„Der Lehrgang ist jo anstrengend!“

Lehrgang Bodenbrandbekämpfung mit kräftezehrendem Praxis-Schwerpunkt in Tirol

Der Tag beginnt mit einem Theorieteil: Begriffsbestimmungen zu Vegetationsbränden, die Vorstellung des Handwerkzeugs, eine einfache Waldbrandprognose, die persönliche Schutzausrüstung und das Arbeiten mit Luftfahrzeugen sind Theoriethemen, die in diesem Lehrgang an der Landes-Feuerwehrschule Tirol nicht fehlen dürfen, aber relativ kompakt gelehrt werden. Dafür bleibt an diesem Ausbildungstag viel Zeit für die Praxisstationen im Gelände: Mit den Kombiwerkzeugen Pulaski und Gorgui, Feuerpatschen und Löschrucksäcken ausgerüstet geht’s im Stationsbetrieb zu den ersten Geländeübungen, wo der Umgang mit den Geräten geübt wird. Bereits hier stellt sich zum ersten Mal heraus, dass die Arbeit bei der Bodenbrandbekämpfung sehr kräftezährend ist. „Gerade das Schlagen einer Schneise zur Eindämmung von Vegetationsbränden im steilen Gelände, die manuellen Pumpbewegung zur Löschwasserförderung aus dem Löschrucksack und die oft heißen Temperaturen durch Südhänge und das Brandgut bringen die Einsatzkräfte bei der Bodenbrandbekämpfung stark ins Schwitzen“, unterstreicht Lehrgangsleiter BR Jörg Degenhart die fordernden Übungen bei diesem Lehrgang.

Aber auch zu den Themen Flugdienst und Arbeiten mit D-Druckschläuchen wird die „Best Practise“ bei Wald- und Vegetationsarbeiten erarbeitet. Die meisten Eindrücke sammeln die Teilnehmer bei den abschließenden Brandübungen – mittels Stroh, Torf, Gehölz und Ästen wird ein Flächenbrand erzeugt, der mit den entsprechenden Spezialgeräten abgearbeitet werden muss. Versteckte Glutnester und angekohlte Baumstämme dürfen dabei nicht übersehen werden. Bei den Übungen wird das gesamte erlernte Wissen des Tages abgerufen und die Ausdauer im Hang erneut gefordert. „Praxis ist gerade wenn es um die Bodenbrandbekämpfung geht extrem wichtig, da die Ausbildung in diesem Bereich noch in den Kinderschuhen steht und das richtige Arbeiten mit den Spezialgeräten erlernt werden muss. Ebenso wichtig ist zu zeigen, dass die ständige Beobachtung des Brandes unerlässlich ist, um auf das dynamische Brandverhalten entsprechend reagieren zu können. Dass mit wenig Wasser und der richtigen Technik ein guter Löscherfolg erzielt werden kann, zeigt diese Ausbildung eindrucksvoll.“, resümiert Schulleiter OBR Ing. Harald Kreuzer der LFS Salzburg die Ausbildung. Insgesamt absolvierten 23 Teilnehmer aus beinahe allen Bundesländern Österreichs den ÖBFV-Lehrgang und tragen somit das erlernte Wissen zur effektiven Bodenbrandbekämpfung in die Bundesländer.

Die Teilnehmer des diesjährigen ÖBFV Bodenbrandbekämpfungs-Lehrgangs mit den Ausbildern der LFS

Bericht & Bilder: LFV/Wegscheider

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