Sachgebiet Feuerwehrmedizinischer Dienst

Seit den Gründerjahren der Tiroler Feuerwehren haben Ärzte im Feuerwehrwesen mitgearbeitet. Auch wurde der öffentliche Rettungsdienst anfänglich durch die Sanitätsabteilungen der Feuerwehren durchgeführt.

Zur medizinischen Betreuung und Beratung der Feuerwehren und der Feuerwehrverbände ist der "Feuerwehrmedizinische Dienst" (FMD) im Landes-Feuerwehrverband Tirol als Sachgebiet eingerichtet. Dem Landes-Feuerwehrverband steht der Landesfeuerwehrarzt in beratender Funktion zur Seite und vertritt den LFV-Tirol im Sachgebiet 1.6 "Feuerwehrmedizinischer Dienst" des österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes ÖBFV.

Sachgebietsleiter

LFA Dr. Adolf Schinnerl
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Aktuelle Informationen

Titel

Veröffentlicht am: 30.08.13

Fachbereich ""Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen und Ereignissen (SvE)"

Für Feuerwehreinsatzkräfte besteht jederzeit die Möglichkeit, eine psychosoziale Unterstützung nach belastenden Einsätzen und Ereignissen in Anspruch zu nehmen (SVE = "Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen und Ereignissen"). Eine derartige Hilfestellung ist eine der wichtigsten frühen Möglichkeiten für die Reduktion von Belastungsreaktionen und für die Verarbeitung der erlebten Eindrücke. Sie ist auch im Sinne einer Prävention vor Spätfolgen durchaus wirksam (z.B. Posttraumatische Belastungsstörung, Burnout etc.).

Als belastend gelten Einsätze bzw. Ereignisse meist dann, wenn bewährte Schutzmechanismen (professionelle Distanz der Helferrolle, Zusammenhalt in der Mannschaft, Routinetätigkeit, schwarzer Humor, etc.) nicht mehr wie gewohnt als helfend, sondern ein Ereignis subjektiv als belastend erlebt wird. Wie Erfahrungen aus der Vergangenheit oft gezeigt haben, sind Führungskräfte und Mannschaft für eine externe Unterstützung und Begleitung nach intensiven Einsätzen oft sehr dankbar.

Typische Reaktionen nach Einsätzen können sein:

Immer wiederkehrende Gedanken und Bilder, andauernde Erregbarkeit und Gereiztheit, Schuldfragen, Zweifel, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Angst vor weiteren Einsätzen, etc...

Belastungsreaktionen sind grundsätzlich eine „normale und gesunde“ Antwort des Menschen auf eine außergewöhnliche Erfahrung. Fast alle Menschen reagieren derart; auch, wenn sie sehr stabil und belastbar sind.

SVE

Bei speziellen Einsatzarten und Ereignissen (z.B. Suizid, betroffene Kinder, bekannte Opfer, Katastrophen und Großschadensereignisse, Verletzung/Tod eines Kameraden der eigenen Feuerwehr, etc.) ist eine Besprechung mit der (Einsatz-)Mannschaft aber dringend anzuraten! Solche Nachbesprechungen finden in der Regel einige Tage nach dem Einsatz bzw. Ereignis Vorort in der Feuerwehr statt.

SvE-Nachbesprechungen dienen also dazu, die Regeneration nach einem Einsatz zu fördern, die Verarbeitung des Erlebten zu unterstützen und somit Führungskräfte und Mannschaft für ihren Dienst in der Feuerwehr psychisch gesund zu erhalten. SvE-Maßnahmen sind keine Therapie und haben auch mit einer „Seelsorge im religiösen Sinne“ nichts zu tun!

SvE-Anforderungen sind jederzeit möglich über:

  • jeden BFKDT und BFI
  • Landes-Feuerwehrarzt Dr. Adi Schinnerl
  • LFS Tirol, direkt über Bernhard Geyer, 0664 – 39 40 471
  • SvE-Ansprechpartner im Bezirk

Ansprechpartner

HBI Mag. Bernhard Geyer

Feuerwehrmedizinischer Dienst - Fachbereich SVE
Telefon: +43 (5262) 6912 - 512
sve@feuewehr.tirol