EXTREMES WETTEREREIGNIS FORDERT DIE FEUERWEHREN IN OSTTIROL

Nach den Extremwettereinsätzen des Vorjahres wurden die Feuerwehren des Bezirkes auch dieses
Jahr in Zusammenhang mit Wetterkapriolen gefordert.

Dieses Mal mussten die Florianis jedoch
zusätzlich mit ungewohnten Rahmenbedingungen bei der Bewältigung der Einsätze zurechtkommen.

Mit Fortdauer, der bereits am Freitag einsetzenden starken Niederschläge mussten am Samstag die ersten witterungsbedingten Einsätze von Feuerwehren bewältigt werden. Im Zeitraum von Samstag, 05. Dezember 2020 bis Freitag 11. Dezember 2020 wurden von 36 Feuerwehren des Bezirkes insgesamt 367 Einsätze abgearbeitet. Diese Einsätze wurden von zirka 1 100 Feuerwehrmitglieder in ungefähr 14 000 Stunden abgearbeitet. In diesem Zeitraum standen darüber hinaus noch 13 Mitglieder der Bezirkseinsatzleitung, des Bezirksführungsstabes sowie der Bezirkszentrale und zwei Mitglieder des Flugdienstes vom Bezirksfeuerwehrverband im Einsatz.

Speziell am Wochenende nach Beginn des Unwetterereignisses kam es in den einzelnen Abschnitten des Bezirkes zu unterschiedlichen Auswirkungen des Wetters, welche zu ganz unterschiedlichen Einsatzarten führten. Im Oberland, dem Iseltal sowie Teilen des Abschnittes Lienz West kam es vorwiegend zu Schneefällen, wohingegen im Lienzer Talboden insbesondere am Samstag starke Regenfälle die Situation zusätzlich verschärften. Im Gemeindegebiet von Prägraten ereignete sich z.B. am Samstag ein Lawinenabgang, in dessen Zusammenhang mehrere Haushalte durch die Feuerwehr evakuiert werden mussten. Auch in den Gemeinden Hopfgarten/Defereggen, Nußdorf-Debant, Nikolsdorf und Lienz führten am Wochenende Schlammlawinen und Hangrutschungen zu größeren Einsätzen, in deren Zusammenhang ebenfalls Wohnhäuser evakuiert werden mussten. Aufgrund der starken Regenfälle mussten am Mitterweg in Nußdorf-Debant zur Sicherung von Wohnanlagen vor Überflutung seitens der Feuerwehr enorme Einsatzmaßnahmen, u.a. durch den Einsatz von drei Großraumpumpen und den Einsatz von einer großen Anzahl an Einsatzkräften, gesetzt werden.

Nach einer kurzen Wetterberuhigung am Montag, führten die neuerlich einsetzenden starken Schneefälle zu einem erneuten Anstieg der Einsätze für die Feuerwehren in ganz Osttirol. Die stark ansteigende Schneelast führte in weiterer Folge auch zu Einsätzen zur Absicherung von Gebäuden. So kam es u.a. in Assling zu einem Gebäudeeinsturz, wobei glücklicherweise nur Sachschaden entstand.

Bei den teilweise vorliegenden hohen Schneelasten auf Dächern, beschränkten sich die Aufgaben der Feuerwehren auf die eventuell erforderliche Evakuierung und Absperrung von gefährdeten Gebäuden. Ein Betreten dieser Gebäude wäre mit einem zu hohen Risiko für unserer Einsatzkräfte verbunden. Die erforderlichen Maßnahmen zur Abwendung dieser Gefahren wurden wie vorgesehen von den Gemeinden in Abstimmung mit Statikern festgelegt.

Während des Unwettereinsatzes wurden von den Feuerwehren u.a. Notstromversorgungen, die Sicherstellung des Digitalfunknetzes, Pumparbeiten, Absperrmaßnahmen und Freiräumen von Verkehrsverbindungen, Unterstützungseinsätze für die TINETZ, Gemeindeeinsatzeinleitungen und anderen Einsatzorganisationen sowie Kontroll-, Erkundungs- und Transportfahrten durchgeführt.

Die Einsätze der Feuerwehr wurden unter bestmöglicher Einhaltung der erforderlichen COVID-19 Maßnahmen abgewickelt. Dies stellte für die Einsatzkräfte eine zusätzliche Herausforderung dar. Über die Einsätze in Verbindung mit dem Wetterereignis hinaus, waren die Feuerwehren des Bezirkes auch in die Abwicklung der COVID-19 Massentests sehr stark eingebunden.

Der Erfolg der sicheren und effizienten Bewältigung der abgearbeiteten Einsätze ist sicherlich dem Umstand geschuldet, dass sich die Feuerwehren das ganze Jahr über ehrenamtlich auch auf derartige Ereignisse vorbereiten und umfangreiche Vorkehrungen in den Bereichen Ausbildung, Organisation und Bereitstellung von Einsatzmittel treffen.

Und letzten Endes trägt auch der starke Zusammenhalt und die Kameradschaft in den Feuerwehren zum Einsatzerfolg in derart fordernden Zeiten bei.

Bericht: BFV Lienz
Bilder: BFV Lienz, FF Kartitsch, FF Lienz, FF Hopfgarten, FF Matrei

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