Örtliche Einsatz-Informationen erleichtern Personensuche

Bereits seit dem Jahr 2005 verfügen Tirols Feuerwehren über ein örtliches Einsatz-Informationssystem (OEI). Die auf Basis des Tiroler Raumordnungsinformationssystems tiris entwickelte Anwendung umfasst sämtliche einsatzrelevante Informationen wie Gefahrenstellen, Wasserentnahmestellen oder Gasanschlüsse und Stromleitungen. Nun wird das System auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die ebenfalls aktualisierte Anwendung für die Personensuche im Wassereinsatz wurde vom Zivil- und Katastrophenschutz des Landes Tirol am Dienstag in Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr Innsbruck bei einer Übung im Inn getestet. „Das Modul für den Wassereinsatz ist eine wertvolle Unterstützung bei der Personensuche in Fließgewässern. Künftig steht es nicht nur für den Inn, sondern für zwölf weitere Tiroler Flüsse zur Verfügung“, erklärt Zivil- und Katastrophenschutzreferent LHStv Josef Geisler.

 

Zufrieden mit dem Testlauf des Einsatzinformationssystems Modul Wassereinsatz sind Gerhard Stauder (li.) von der Leitstelle Tirol und Thomas Geiler von der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz des Landes Tirol.

Zufrieden mit dem Testlauf des Einsatzinformationssystems Modul Wassereinsatz sind Gerhard Stauder (li.) von der Leitstelle Tirol und Thomas Geiler von der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz des Landes Tirol.

Punktgenaue Rettung

Stürzt eine Person in einen Fluss, ermittelt das System innerhalb einer gewissen Bandbreite sowohl die aktuelle Position der verunglückten Person wie auch den weiteren Verlauf. „Mit diesen Informationen sind die Einsatzorganisationen in der Lage, den Rettungseinsatz zeiteffizient zu planen sowie Boot und Rettungskräfte punktgenau zu stationieren“, führt Thomas Geiler von der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz aus. Basis für die Berechnungen sind die aktuellen Wasserstandinformationen des Landes Tirol.

Test bestanden

Dass die neu entwickelte Version des örtlichen Einsatz-Informationssystems für den Wassereinsatz funktioniert, hat die Übung am Dienstag am Inn bewiesen. Nachdem Schwimmer der Berufsfeuerwehr Innsbruck in Innsbruck bei der Universitätsbrücke abgesetzt wurden, wurde nach Meldung einer Sichtung der „verunglückten Person“ die EDV-unterstützte Positionsbestimmung eingeleitet. Wie vom System berechnet, befand sich die Person bei einem Wasserstand von 3,60 Meter am Pegel Universität und einer Fließgeschwindigkeit von etwa 10 km/h nach etwas mehr als zehn Minuten im Bereich des Holzsteges zum Alpenzoo und konnte dort von den Einsatzkräften „gerettet“ werden. „Die Berechnungen haben genau gestimmt. Damit hat das System den Elchtest bestanden“, freuen sich alle Beteiligten.

Ab Herbst im Einsatz

Das neue System für den Wassereinsatz steht ab Herbst 2016 nicht nur für den Inn, sondern für insgesamt 13 Flüsse in Tirol zur Verfügung. Im Oberland und Außerfern sind dies die Ötztaler Ache, die Melach und der Lech, im Zentralraum die Sill und die Ruetz, im Unterland der Ziller, die Brixentaler Ache, die Kitzbüheler Ache und die Großache sowie in Osttirol die Isel, die Drau und die Schwarzach. Im Jahr 2015 gab es in Tirol insgesamt 29 Wassereinsätze mit Personensuche.

Für LHStv Josef Geisler ist das örtliche Einsatz-Informationssystem inklusive der Anwendung für den Wassereinsatz eine wichtige Unterstützung: „Die Erfahrung und gute Ausbildung der Rettungskräfte ergänzt um wichtige Informationen ermöglichen schnelle und effektive Hilfe.“

Fotos: Land Tirol

Sind Zeit und Ort, an dem eine Person in den Fluss gestürzt ist, bekannt, ermittelt das Einsatz-Informationssystem (OEI) anhand aktueller Wasserstanddaten die Position der verunglückten Person.

Sind Zeit und Ort, an dem eine Person in den Fluss gestürzt ist, bekannt, ermittelt das Einsatz-Informationssystem (OEI) anhand aktueller Wasserstanddaten die Position der verunglückten Person.

Übung geglückt: Wie vorhergesagt sind die Schwimmer der Berufsfeuerwehr Innsbruck nach etwas mehr als zehn Minuten von der Universitätsbrücke beim Innsteg zum Alpenzoo angekommen.

Übung geglückt: Wie vorhergesagt sind die Schwimmer der Berufsfeuerwehr Innsbruck nach etwas mehr als zehn Minuten von der Universitätsbrücke beim Innsteg zum Alpenzoo angekommen.

 

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