Zum Lebensretter wurden der Schwazer Feuerwehrmann Reinhard Stecher und zwei Mitbewohner am frühen Morgen des 25. Dezembers. Als er aufgrund der Alarmierung per Pager sein Haus in Richtung Feuerwehr verlassen hatte, entdeckte er seinen Nachbarn auf dem Fenstersims im 1. Stock sitzend. Hinter ihm quoll dichter Rauch aus dem Fenster.
Um 02.49 Uhr wurde die Feuerwehr Schwaz per Piepser zu einem Wohnungsbrand in die Psenner Straße alarmiert. Auch Reinhard Stecher machte sich auf dem Weg.
Der erfahrene Feuerwehrmann berichtet über die Ereignisse: "Ich wusste, dass die gemeldete Hausnummer in meiner Nähe sein muss, daher lief ich nicht direkt in die Tiefgarage zu meinem Auto, sondern wählte den Weg durch die Haustüre. Da hörte ich auch schon meinen Nachbarn um Hilfe schreien. Er saß auf dem Fenstersims und wollte springen, weil der Brandrauch so heiß war . Zwei weitere Nachbarn – Markus Striebl und Barbara Redolf – kamen mir zu Hilfe. Während ich bei ihm blieb um ihn vor dem Sprung aus dem Fenster abzuhalten, holten die beiden die Schiebeleiter, die eigentlich dem Kaminkehrer vorbehalten ist, aus dem Keller. Gemeinsam konnten wir ihn dann retten und dem Rettungsdienst übergeben".
Wenig später traf die Feuerwehr Schwaz ein und begann mit der Brandbekämpfung. Je ein Atemschutztrupp über die Vorder-, und Rückseite bekämpften den Brand. Das geöffnete Fenster wurde als primärer Angriffsweg genützt, die Wohnungstür blieb während der Brandbekämpfung geschlossen. Im Anschluss wurde ein Rauchvorhang gesetzt und der Druckbelüfter gestartet, damit blieb das Stiegenhaus komplett rauch- und rußfrei. Der Brand, er in der Wohnküche ausbrach, konnte rasch gelöscht werden, die Nachlösch-, und Aufräumarbeiten dauerten längere Zeit an.
"In der Feuerwehr haben wir diese Situationen immer wieder geübt – ich hätte mir nie gedacht, dass ich als Ersthelfer das Gelernte in dieser Weise einmal anwenden muss", so Reinhard Stecher.
Die Brandursache ist derzeit noch unbekannt und wird von der Polizei ermittelt. Der Wohnungsbesitzer wurde vom Rettungsdienst ins Krankenhaus Schwaz gebracht.
Bericht und Fotos: Berhard Brandl / FF Schwaz
