Abschnittsübung im vorderen Ötztal

Alarmmeldung: Niederthai Schiliftunterführung in den Talelen, Verkehrsunfall eines E-Autos mit verletzter Person, Ausrücken zur Bergung, Rettung wird mit alarmiert…..zum Einsatz ausrücken….

Ein schreckliches Szenario bot sich der FF Sautens beim Eintreffen an der Unfallstelle. Aus der Unterführung quoll starker Rauch und eine verwirrte Person schrie völlig aufgelöst und panisch nach Hilfe. Mit den Gabeln des Frontladers vom Traktor hatte der verwirrte Fahrer einen Geländewagen durchbohrt, aus dem Motorraum stieg Rauch auf und die eingeschlossenen Personen im Geländewagen waren leblos in den Sitzen eingeklemmt.

Die beiden anscheinend schwer verletzten Personen zeigten keine Regung. Nur schwer gelang es den eintreffenden Rettungskräften den Fahrer davon abzuhalten, seinen Traktor wieder zu bewegen und somit Schlimmeres zu verhindern.

Sehr professionell wurde damit begonnen, den Traktor und das Unfallfahrzeug zu sichern, die Batterie abzuklemmen, einen Brandschutz aufzubauen und die notwendigen Rettungsgeräte wie Bergeschere, Spreizer und Hebekissen vorzubereiten.

Glücklicherweise traf auch die bereits alarmierte Rettung schnell am Unfallort ein und konnte den Fahrer des Traktors übernehmen und ruhigstellen.

Dieses Szenario bietet sich den Feuerwehren immer wieder bei ihren realen Einsätzen und zeigt, daß in jedem Falle äußerst professionell vorgegangen werden muss, um Menschen zu retten und Hilfe zu leisten.

Gottlob war das Szenario nur ein Teil der von der Freiwilligen Feuerwehr Niederthai vorbereiteten Abschnittsübung, die bei verschiedenen Einsätzen an 5 Stationen durch die Einsatzkräfte des vorderen Ötztales zu bewältigen waren.

Der Brand eines Containers, in dem Gefahrgut gelagert wurde, war eine weitere Herausforderung. Ein „Flash over“, der nach dem Öffnen der Containertüre passierte, ließ so manchen der zahlreichen Beobachter nicht kalt und zeigte, wie gefährlich der Einsatz für die Mannen der Feuerwehren oft ist.

Bei dieser Übung bewahrheitete sich der Spruch, „WIR GEHEN FÜR SIE DURCHS FEUER“ für die angerückten 95 Mann der Feuerwehren des vorderen Ötztales.

An Ihre Grenzen gebracht wurden die Feuerwehren auch bei der Station „Holzunfall, bei dem gleich 2 Personen aus sehr schwierigen Unfallannahmen zu bergen waren. Auch hier stießen die eingesetzten Feuerwehren an ihre Grenzen, zumal schnell ersichtlich war, daß die eingesetzten Feuerwehrkameraden alle Hände voll zu tun hatten und zu wenige Kräfte zur Verfügung standen. Dennoch konnte die Bergung der verunfallten Personen im extrem steilen Gelände und einer weiteren Person unter einem umgeschnittenen Baum von den bestens geschulten Kameraden hervorragend durchgeführt werden.

Die Sanitäter der Rettung leisteten hervorragende Arbeit, die Personen wurden beruhigt, ärztlich behandelt und bis zur letzten Minute konnte man den Rettungskräften ihre Leidenschaft für die Hilfeleistung bei schweren Unfällen ansehen. Die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen der Einsatzleitung der Feuerwehren und der Rettung funktionierte bestens. Großartige Zusammenarbeit, zu der wir allen Kräften herzlich danken wollen.

Die Bergung einer leblosen Person aus der Tiefe eines Silos mit den verschiedenen zur Verfügung stehenden Mitteln trieb den Feuerwehrkräften den Schweiß auf die Stirn, die hinter den notwendigen Atemschutzmasken geschützt waren. In voller Einsatzadjustierung musste die leblose Person so schnell wie möglich geborgen werden. Auch diese Aufgabe konnte von den Feuerwehren zur vollsten Zufriedenheit der Beobachter Abschnittskommandant Herbert Lutz, Alt-Abschnittkommandant Bernhard Fischer, Alt-Abschnittskommandant Hans Erhard und Bezirkskommandant Hubert Fischer in kürzester Zeit erledigt werden.

Nicht weniger spektakulär war das Szenario bei der Bergung von 2 Personen aus einer Garage, die stark verraucht war und somit nur ein vorgehen unter schwerem Atemschutz möglich war. Die Zeiterfassung an der Atemschutz-Sammelstelle, vorbereiten eines Brandschutzes – alles ging parallel einher und die Personen konnten in kürzester Zeit geborgen werden.

Nach jeder Übung wurden die Mängel, Besonderheiten und auch positiven Eindrücke mit den jeweiligen Feuerwehren besprochen.

Bei der abschließenden Einsatzbesprechung beim Feuerwehrhaus in Niederthai lobte Bezirkskommandant Hubert Fischer die Arbeit der anwesenden Kameraden und betonte, wie wichtig dieses Zusammenspiel der verschiedenen Kräfte ist.

Gemeinderat Helmut Falkner überbrachte den Dank der Gemeinde Umhausen an die 7 Feuerwehren aus Sautens, Oetz, Oetzerau, Ochsengarten, Tumpen und Umhausen und bedankte sich ebenfalls die gute Arbeit und den Dienst für die Bevölkerung.

Kommandant OBI Manuel Falkner lud die sichtlich erschöpften Kameraden zu einem Ausklang in die Feuerwehrhalle, bei Hauswurst und einem kühlen Getränk wurde noch lange über die hervorragend vorbereitete Abschnittsübung durch die Feuerwehr Niederthai diskutiert.

Die Freiwillige Feuerwehr Niederthai möchte sich bei allen angerückten Kameraden, beim Bezirkskommando, bei der Rettung Längenfeld und den eigenen Kameraden für die Vorbereitungen, für die geleistete Arbeit bei den Übungen und für die tolle Kameradschaft zwischen allen Feuerwehren recht herzlich bedanken.

Bericht und Bilder: FF Niederthai

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