Türen und Tore sind offen

Frauen bei den Tiroler Feuerwehren

Madeleine Noichl-Schiessl: "Kein Austrittsgrund"

"Es kommt leider immer wieder vor, dass Frauen aus der Feuerwehr austreten, sobald sich ihre Lebenssituation verändert", fasst Madeleine Noichl-Schiessl zusammen. Das muss so nicht sein, denn auf Veränderungen im Leben nimmt die Feuerwehr Rücksicht. "Auch bei männlichen Kollegen stellen private oder berufliche Veränderungen, längere Auslandsaufenthalte oder eine knappe zeitliche Verfügbarkeit längst keinen Austrittsgrund dar. Frauen sind hier oft pragmatischer den Schritt zu setzen, in verändernden Lebenssituationen aus der Feuerwehr auszutreten."
Madeleine Noichl-Schiessl ist verheiratet, zweifache Mutter, seit 24 Jahren aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Aschau bei Kirchberg, war davon 16 Jahre Jugendbetreuerin tätig und bildet seit 14 Jahren als damals erste hauptamtliche weibliche Ausbilderin einer österreichischen Feuerwehrschule KursteilnehmerInnen an der Landes-Feuerwehrschule Tirol aus.

Mia Lawton: "Gleiche Chancen in der Feuerwehr"

"Feuerwehr ist eine große Gemeinschaft, in der es vielfältigste Aufgabengebiete gibt und Frauen dieselben Chancen und Aufgaben wahrnehmen können wie männliche Kameraden - somit auch Atemschutz & Brandbekämpfung, Bergeschere & Verkehrsunfall, Maschinistin & Einsatzfahrt oder Drehleiter & Personenbergung" lässt Mia Lawton von der Freiwilligen Feuerwehr Mühlau die Feuerwehr nicht als Männerdomäne gelten. "Wer die Werte und Einstellung der Feuerwehr teilt und sich für die Gesellschaft einsetzen möchte, der ist geschlechtsunabhängig in der Feuerwehr willkommen."
Mia Lawton ist seit acht Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Mühlau und seit sechs Jahren Schriftführerin. Sie engagiert sich auch im Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit des Bezirks-Feuerwehrverbandes Innsbruck, ist bei der Gruppe für die technische Ortung und der Überzeugung: "dass längst auch Atemschutz und Bergeschere keine reine Männersache mehr sind."

Simone Mantl: "Es lässt sich managen"

"Mein Mann und ich sind beide bei der Freiwiligen Feuerwehr und wir wechseln uns ab, wer am Abend Feuerwehrübung geht und wer bei den Kindern bleibt", war es für Simone Mantl von der Feuerwehr Reith bei Seefeld nie ein Thema, dass beide Elternteile bei der Feuerwehr sind. Wenn die Sirene geht, sprechen wir uns einfach schnell ab, wer ausrückt.
Simone Mantl ist verheiratet, zweifache Mutter und war von 2008 bis 2013 als Schriftführerin im Kommando der Feuerwehr Reith bei Seefeld. Beruflich ist sie seit 2008 Mitarbeiterin im Landes-Feuerwehrverband Tirol.

Magdalena Bichler: "Führungsverantwortung übernehmen"

Mehr und mehr übernehmen Frauen auch Führungsfunktionen innerhalb der überörtlichen Verbände. Magdalena Bichler setzt sich sehr für die Jugendarbeit ein und schreckt auch vor Verantwortung nicht zurück: "Seit 2016 darf ich als Bezirkssachgebietsleiterin für die Feuerwehrjugend in Schwaz den Feuerwehrnachwuchs begleiten und mittlerweile meine Expertise auch bundesweit einbringen. Gerade die Jugend ist unsere Zukunft und der hohe Mädchenanteil unter den Jugendlichen ist ein starkes Signal für das Engagement der jungen Frauen im Ehrenamt."

Türen und Tore sind offen

Von Seiten des Landes-Feuerwehrverbandes Tirol sind die Voraussetzungen geschaffen. "Vielleicht haben viele Frauen noch ein falsches Bild von der Arbeit in der Feuerwehr und diese Freiwilligenorganisation noch nicht als Betätigungsfeld für sich entdeckt" ist Madeleine Noichl-Schiessl überzeugt, dass Frauen "Feuerwehr können".

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